Bericht aus dem "Eimsbüttler Wochenblatt" vom 20. August 1998

"DIE WAHREN ABENTEUER SIND IM KOPF" Matthias Martens - 1998

"Eimsbüttler Wochenblatt" 20. August 1998

Im Kunst- und Kulturzentrum "Galerie im Atrium" ist noch bis zum 31. September die traditionelle Sommerausstellung zu sehen. Die drei Künstler Astrid Bärndal, Matthias Martens und Gerti Wimmer zeigen Materialbilder und Objekte. Matthias Martens aus Berlin variiert seine Wandbilder mit Puppenköpfen immer wieder auf`s neue. Der kleine, scheinbar gesichtslose Puppenkopf taucht in ständig neuen Variationen auf. Sein massenhaftes Erscheinen korrespondiert mit unterschiedlichen Farben. Wer mag, darf sich einen Puppenkopf greifen und woanders einfügen. Ein dezenter Hinweis auf die Austauschbarkeit der Personen. Aber auch ein Hinweis darauf, daß es in der postmodernen Gesellschaft keine endgültige Wahrheit gibt - sondern stets mehrere Wahrheiten, gleichberechtigt nebeneinander existieren.

Die großformatigen, abstrakten Werke kommen in der Weite der "Galerie im Atrium" wirkungsvoll ins Blickfeld. Absatz kehrt - noch einmal begegnen wir Astrid Bärndals "Haarpracht", zucken kurz zusammen und wenden uns zum Schluß noch einmal der postmodernen Gesellschaft von Matthias Martens zu. Austauschbar? Ersetzbar? Kopflos?

Materialblider und Objekte in der "Galerie im Atrium", Bernstorffstraße 93-95, noch bis zum 31. September, täglich 15 - 24 Uhr.